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Alterssicherung und Rentenpolitik

Reinhold Schnabel
Adrian Ottnad

Gesetzliche und private Altersvorsorge
Risiko und Rendite im Vergleich

 

 

Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge, Köln 2008

 

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Hinweis: Die Studie ist in der Schriftenreihe des Deutschen Instituts für Altersvorsorge erschienen und kann dort als Buch oder PDF zum Preis von 10.– Euro  bezogen werden.

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Cover Reinhold Schnabel, Adrian Ottnad, Gesetzliche und private Altersvorsorge, (c) DIA 2008

Kurzbeschreibung

Die Studie untersucht, mit welchen Renditen die Versicherten der gesetzlichen Rentenversicherung seit 1970 rechnen konnten, wenn sie sich jeweils auf die Zusagen der Politik, die von der Bundesregierung und der gesetzlichen Rentenversicherung vorgelegten Eckdaten und den jeweiligen Rechtsstand verlassen haben. Sie vergleicht die zeitliche Entwicklung dieser Renditeerwartung und das darin manifest gewordene Risiko des staatlichen Umlageverfahrens mit alternativen Anlagen am Kapitalmarkt. Dabei wird deutlich:

Die gesetzliche Rentenversicherung ist einer langfristigen Vorsorgestrategie am Kapitalmarkt weder unter Rendite – noch unter Risikoaspekten überlegen. Im Gegenteil: Die gesetzliche Rentenversicherung hat die von der Politik implizit zugesagten Renditen dramatisch verfehlt. Bei vergleichbar hohem Risiko hätten Modellrentner am Kapitalmarkt mit ihren Rentenbeiträgen höhere Renditen bei ihrer Altersvorsorge erzielt. Dies unterstreicht für die Zukunft die Notwendigkeit, die umlagefinanzierte gesetzliche Rentenversicherung, die sich ohnehin immer mehr zu einer steuerfinanzierten Grundrente entwickelt, durch private kapitalgedeckte Vorsorge zu ergänzen.

Neue, erweiterte Perspektive gegenüber bisherigen Renditeuntersuchungen

Die vorliegende Untersuchung bestätigt den Befund früherer Studien: Nachfolgende Jahrgänge erzielen in der gesetzlichen Rentenversicherung eine immer geringere Rendite. Anders als die früheren Studien beschränkt sie sich jedoch nicht darauf, aus heutiger Sicht, d.h. zu einem bestimmten Zeitpunkt die Renditen unterschiedlicher Geburtsjahrgänge zu vergleichen. Sie vergleicht vielmehr auch die zeitliche Entwicklung der Renditeerwartungen seit 1970. Sie rekonstruiert also für einzelne Beobachtungsjahre von 1970 bis 2007 welche Renditen die verschiedenen Geburtsjahrgänge jeweils erwarten konnten, wenn sie zum jeweiligen Zeitpunkt den verfügbaren amtlichen Daten und Annahmen vertrauten. Entsprechend basieren die hier vorgelegten Renditeberechnungen auf den von der Bundesregierung und der gesetzlichen Rentenversicherung verwendeten Eckdaten.

Die so gewonnenen Ergebnisse verdeutlichen, dass sich nicht nur zwischen den Generationen, sondern auch für den einzelnen Jahrgang im Zeitverlauf die Renditeerwartungen deutlich verschlechtert haben. Davon sind selbst ältere Jahrgänge betroffen, die noch  von den Einführungsgewinnen des Umlageverfahrens profitiert haben.

Systematische Überschätzung der Wirtschaftsentwicklung, unhaltbare  Versprechungen

Eine wesentliche Ursache für die nachhaltige Verschlechterung der Renditeerwartungen sind die systematische Überschätzung der künftigen Lohn– und Beschäftigungsentwicklung durch die Politik. Seit Mitte der siebziger Jahre etwa lag die langfristig erwartete Lohnsteigerung im Schnitt stets über der tatsächlichen. Vergleichsrechnungen, die den historischen Trend der letzten Jahrzehnte fortschreiben,  lassen daher für die Zukunft weitere Renditeeinbußen erwarten.

Folge: Enttäuschte Erwartungen

In welchem Umfang die Renditeerwartungen im Zeitverlauf nach unten korrigiert werden mussten und müssen, zeigt das Beispiel des 1950 geborenen Standardrentners: Er konnte bei Berufseintritt 1970 eine  reale Rendite 1970 von über 5 Prozent erwarten. Heute liegt die Erwartung nach amtlichen Eckwerten bei  unter 2 Prozent. Unter realistischen Annahmen tendiert sie gegen Null .

Zusätzliche Verschlechterung (um bis zu 1,5 Prozentpunkte) ergeben sich zudem für viele Versicherte aufgrund von Leistungskürzungen (versicherungsmathematische Abschläge; Streichung schulischer Ausbildungszeiten).

Untersuchte Modellfälle

Da viele renditewirksame Eingriffe sich nicht in der Rentenanpassungsformel oder im Beitragssatz manifestiert haben, wird eine Reihe von Modellfällen berücksichtigt:

· Standardrentner (West) als  Referenzfall:  lediger Durchschnittsverdiener , Beiträge 20. Lebensjahr bis Regelaltersgrenze  (45 bis 47 Beitragsjahre bzw. Entgeltpunkte), keine Ausbildungszeiten usw.

· Langjähriger Versicherter: Durchschnittsverdiener, Renteneintritt mit 63 Jahren (flexible Altersgrenze), keine Ausbildungszeiten usw.

· Akademiker (Ausbildungszeiten): Ausbildung bis 27. Lebensjahr, danach Beiträge bis Regelaltersgrenze für doppeltes Durchschnittseinkommen (höchstens bis Bemessungsgrenze).

· Durchschnittsverdienerin mit Kindererziehungszeiten: zwei Kinder, geboren im Alter von 21 und 24 Jahren - nach Geburt jeweils drei Jahre ausschließlich Kindererziehung - ab 27. Lebensjahr bis Regelaltersgrenze Rentenbeiträge, keine Ausbildungszeiten usw.

Rendite und Risiko von GRV und privater Vorsorge im Vergleich

Stellt man Renditen und Risiken gesetzlicher Renten entsprechend langfristigen privaten Vorsorgealternativen gegenüber, so ist festzustellen, dass die gesetzliche Rentenversicherung trotz niedrigerer Rendite keine höhere Sicherheit geboten hat. Für die künftige Gestaltung der Altersvorsorge folgt daraus: Die  Kombination von gesetzliche und privater Vorsorge kann das Gesamtrisiko der Altersvorsorge erheblich vermindert werden (Risikomischung)! Ein höherer Anteil privater Kapitaldeckung bietet umgekehrt die Chance auf eine höhere Rendite, ohne damit das Gesamtrisiko zwangsläufig zu vergrößern. Neben dem Umstand,  dass die umlagefinanzierte staatliche Absicherung ohnehin an ihre Grenzen stößt und den Versicherten keine den Lebensstandard wahrende Altersvorsorge mehr bietet, ist dies ein gewichtiges Argument für verstärkte private Vorsorge, das auch angesichts der aktuellen Finanzmarktkrise nicht aus dem Blick verloren werden sollte. Letztere unterstreicht vielmehr die Notwendigkeit, Altersvorsorge langfristig und mit ausreichender Risikostreuung  zu betreiben.

Reaktionen zur Studie

Bundesregierung: „Rentenversicherung zahlt sich aus“, Berlin 25. August 2008

Pressemitteilung der Deutschen Rentenversicherung Bund: „Rürup und Rische: Rentenrenditen auch in Zukunft positiv“, Berlin, 25. August 2008

Portal Liberal (FDP): Rentenpolitik—Kolb: Kapitalgedeckte Altersvorsorge stärken, Berlin, 26. August 2008

Ausgewählte Pressestimmen im Medienecho.

FAQ zur Rendite der gesetzlichen Rente

Die in dieser und früheren Studien vorlegten Ergebnisse zur Rendite der gesetzlichen Rente haben in der Öffentlichkeit breites Interesse, aber auch kontroverse Reaktionen ausgelöst. Dabei sind — trotz entsprechender Erläuterungen in den jeweiligen Veröffentlichungen — immer wieder Unklarheiten und Missverständnisse bezüglich der Berechnungsgrundlagen, der Berechnungsmethode und der Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit denen anderer Untersuchungen festzustellen. Notwendige Klarstellungen und Antworten auf die wichtigsten und häufigsten Fragen finden Sie hier oder in ausführlicherer Fassung als Working-Paper:


Die Renditen der gesetzlichen Rente – einige (notwendige) Klarstellungen
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Publikationen:
Alterssicherung und
Rentenpolitik

Diplom-Volkswirt  Adrian Ottnad

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